Ken Saro-Wiwa, Geschäftsmann, Schriftsteller, Umwelt- und Menschenrechtsaktivist wurde am 10.11.1995 hingerichtet. Zusammen mit acht weiteren Aktivisten kämpfte er für Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Autonomie der Ogoni, die im Delta des Niger leben. Nigeria, der bevölkerungsreichste Staat des afrikanischen Kontinents, erlebte 1957 mit der Entdeckung riesiger Erdölvorkommen einen Boom, der ihn zum reichsten Staat Afrikas machte. SHELL und andere Erdölkonzerne begannen mit der Ausbeutung der Ölquellen und betrieben die rücksichtslose Zerstörung der Natur im Nigerdelta, gedeckt von einer Militärregierung, die die Bevölkerung unterdrückt (SHELL bestreitet die Hälfte des nigerianischen Staatshaushaltes). Ken Saro-Wiwa, 1971 jüngster Minister des Landes, setzte sich mit den Jahren von der politischen Machtelite ab. Er schrieb für die Unterdrückten und organisierte den Widerstand der Ogoni und ihren Kampf gegen die Umweltzerstörungen durch den SHELL-Konzern, der schließlich 1993 nach internationalen Protesten von der Ausbeutung der im Nigerdelta gelegenen Ölquellen Abstand nehmen musste. Nach dem Putsch von General Abacha werden Ken Saro-Wiwa und acht weitere Aktivisten verhaftet. Das korrupte Militärregime will die Organisation der Ogoni nun endgültig zerschlagen, der Prozess gegen sie wird zur Farce. Alle Versuche, die internationale Öffentlichkeit gegen die Hinrichtung zu mobilisieren, waren vergeblich. Der Film zeichnet das Bild von Ken Saro-Wiwa, seine Geschichte und die seines Volkes, der Ogoni im Kampf für soziale Gerechtigkeit und gegen die Umweltzerstörungen. Zu Wort kommen sein Sohn, Freunde und Weggefährten seines Kampfes und in Dokumentarmaterial Ken Saro-Wiwa selbst. Der Film wird als Beispiel für politisch engagierten Filmjournalismus beschrieben und wurde unter teilweise äußerst schwierigen Bedingungen gedreht.